Erlaubnis beantragen zur Zucht von Tieren, zum Handel mit Tieren, zum Ausbilden von Hunden für Dritte oder zur Anleitung der Ausbildung von Hunden durch den Tierhalter, zur Schädlingsbekämpfung, zur Einrichtung eines Tierheimes, eines Schaustellbetriebes oder eines Reitbetriebes oder zur Durchführung von Tierbörsen, von Vermittlungen von Tieren oder von Tiertransporten innerhalb Europas.
Beschreibung
Hinweise für Heinsberg
Der Tierschutz hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Auftrag des Tierschutzgesetzes und Ziel amtstierärztlichen Handelns ist es, die artgerechte Haltung und den verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren sicherzustellen.
Der Aufsicht durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt unterliegen dabei:
- alle Nutztierhaltungen einschließlich Pferdehaltungen,
- Einrichtungen, in denen Tiere geschlachtet werden,
- Einrichtungen und Betriebe, die gewerbsmäßig Tiere transportieren,
- Einrichtungen und Betriebe, in denen Tiere während des Transports ernährt, gepflegt oder untergebracht werden,
- Betriebe und Personen, die eine erlaubnispflichtige Tätigkeit mit Tieren ausüben.
Erlaubnispflichtige Tätigkeiten mit Tieren sind insbesondere:
- Gewerbsmäßige Zucht oder Haltung von Wirbeltieren
- Unterhaltung eines gewerbsmäßigen Reit- oder Fahrbetriebes
- Gewerbsmäßiger Handel mit Wirbeltieren
- Betrieb eines Tierheimes oder einer Tierpension
- Betrieb eines Zoologischen Gartens oder eines Tierparkes oder sonstige gewerbsmäßige Zurschaustellung von Tieren
- Ausbildung von Hunden für Dritte zu Schutzzwecken
- Veranstaltung von Tierbörsen oder Tiermärkten
- Einführung oder Vermittlung von Wirbeltieren (nicht Nutztiere) aus dem Ausland zur Abgabe gegen Entgelt oder eine sonstige Gegenleistung
- Gewerbsmäßige Ausbildung von Hunden für Dritte oder Anleitung der Ausbildung durch den Tierhalter (Hundeschulen)
Die Erlaubnis wird seitens des amtlichen Tierarztes nur an zuverlässige und sachkundige Personen, die auch die Gewähr für die Einhaltung der Mindestanforderungen an die Tierhaltung bieten, erteilt.
Neben der Überprüfung und Überwachung von Einrichtungen, Betrieben und Personen wird vorbeugender Tierschutz durch die amtstierärztliche Begutachtung und Stellungnahme zu Bauplänen für Ställe, Tierheime oder Fischhälterungen praktiziert.
Ein wesentlicher Teil der täglichen Arbeit besteht aus der Verfolgung von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, die häufig von Privatpersonen oder Tierschutzvereinen angezeigt werden.
Wenn Sie selbst eine Tierschutzanzeige beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt erstatten möchten, bedenken Sie bitte, dass Sie den betroffenen Tieren schneller helfen können, je genauer Sie den Sachverhalt oder Ihre Beobachtungen (welche Tiere, wo und wann geschehen, wer ist der Verantwortliche oder der Verursacher?) schildern können.
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Ansprechpartner
erforderliche Unterlagen
In der Regel sind folgende Dokumente vorzulegen:
- Führungszeugnis zur Beurteilung der Zuverlässigkeit
- Zum Nachweis der Sachkunde dienen u.a.: einschlägige Ausbildungszeugnisse, Urkunden über Studienabschlüsse, Fortbildungsbescheinigungen, Nachweise über die langjährige Erfahrung im Umgang mit den jeweiligen Tieren.
- Plan der Räume und Einrichtungen, Grundriss (bspw. Lageskizze, Beschreibung der Haltungseinrichtungen, Käfige, Terrarien, Beleuchtung)
Formulare
Antragsformular / Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz
Voraussetzungen
Um eine Erlaubnis zu erhalten, müssen Sie in der Regel Nachweise für Ihre Sachkunde im Umgang mit den jeweiligen Tieren und Ihre Zuverlässigkeit nachweisen. Daneben werden die Erlaubnis und die Auflagen auf den Einzelfall zugeschnitten. Dafür werden in der Regel Vor-Ort-Termine durch das zuständige Veterinäramt durchgeführt.
Der Antrag muss in der Regel die folgenden Angaben enthalten:
- geplante Tätigkeit
- Ort des Gewerbes (Geschäftsadresse)
- Inhaber des Betriebes (Name, Anschrift, Geburtsdatum und ort)
- Nachweise über die Zuverlässigkeit des Betriebsinhabers
- Angaben über die für die Tätigkeit verantwortliche Person, sofern sie nicht mit dem jeweiligen Betriebsinhaber identisch ist (Name, Anschrift, Geburtsdatum und ort)
- Nachweise über die Sachkunde und Zuverlässigkeit der verantwortlichen Person
- die Arten und die jeweiligen Stückzahlen der Tiere, die gehalten werden sollen
- Plan der Räume und Einrichtungen, Grundriss (bspw. Lageskizze, Beschreibung der Haltungseinrichtungen, Käfige, Terrarien, Beleuchtung)
Die Person, die eine Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz beantragt hat, muss nachweisen, dass sie sachkundig ist.
Die für die Tätigkeit erforderliche Sachkunde ist in der Regel anzunehmen, wenn die verantwortliche Person
- eine abgeschlossene staatlich anerkannte oder sonstige Aus- oder Weiterbildung absolviert hat, die zum Umgang mit den Tierarten befähigt, auf die sich die Tätigkeit erstreckt, oder
- auf Grund ihres bisherigen beruflichen oder sonstigen Umgangs mit Tieren, beispielsweise durch langjährige erfolgreiche Haltung der betreffenden Tierarten, die für die Tätigkeit erforderlichen fachlichen Kenntnisse hat.
Weiterhin muss die beantragende Person zuverlässig sein. Von der Zuverlässigkeit der für die auszuübende Tätigkeit verantwortlichen Person geht die Behörde aus, wenn diese Person der Behörde bekannt ist und keine Tatsachen vorliegen, die zu Zweifeln an der Zuverlässigkeit dieser Person im Hinblick auf den Tierschutz Anlass geben. In der Regel wird zur Überprüfung der Zuverlässigkeit von der Behörde die Vorlage eines Führungszeugnisses verlangt.
Schließlich werden die die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten von der Behörde in Augenschein genommen, um deren Eignung in Verbindung mit der gleichzeitig überprüften, artgerechten Haltung der angegebenen Tierarten und jeweiligen Stückzahlen feststellen zu können.
Aufgrund der Inaugenscheinnahme der Behörde und der geschilderten Besonderheiten des jeweiligen Einzelfalles werden Erlaubnisse nach § 11 Tierschutzgesetz zusätzlich noch mit am Einzelfall ausgerichteten Nebenbestimmungen versehen.
Rechtsgrundlage(n)
§ 11 Tierschutzgesetz (TierSchG)
(https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__11.html)
Verfahrensablauf
Der Antrag wird im Idealfall unter Einreichung aller notwendigen Dokumente (siehe oben) beim zuständigen Veterinäramt gestellt. Dort bekommt man vorab auch die notwendigen Antragsformulare.
Fehlen bei der Beantragung notwendige Unterlagen, so können diese grundsätzlich nachgereicht werden. Nach Prüfung der Unterlagen wird in der Regel ein Vor-Ort-Termin durch einen amtlichen Tierarzt zur Inaugenscheinnahme der Räumlichkeiten durchgeführt, die für die Tätigkeit genutzt werden sollen. Danach erfolgt die abschließende Entscheidung darüber, ob eine Erlaubnis gewährt werden kann.
Fristen
Kosten
Hinweise (Besonderheiten)
Hinweise für Heinsberg
Bei der Umsetzung des Landeshundegesetzes NRW (LHundG) leistet das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt den zuständigen Ordnungsämtern Amtshilfe.
So werden seitens des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes Sachkundeprüfungen für Hundehalter (§ 4 LHundG) sowie Verhaltenprüfungen für den Hund zur Befreiung von der Maulkorbpflicht und ggf. vom Leinenzwang (§ 5 LHundG) angeboten und durchgeführt.
Fragenkataloge zum Sachkundenachweis gemäß § 6 LHundG NRW werden im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt kostenlos zur Verfügung gestellt. Ferner erhalten Sie dort auch Informationen zum Verhaltenstest.
Gültigkeitsgebiet
Nordrhein-Westfalen
Fachliche Freigabe
Fachlich freigegeben durch Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen am 05.11.2020
Stichwörter
Hinweise für Heinsberg