Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung beantragen
Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenssituationen können Hilfe bekommen, damit sie selbstständiger werden und in der Gesellschaft besser klarkommen.
Beschreibung
Hinweise für Aachen
Bei den Hilfen zur Erziehung handelt es sich um Hilfen bei erheblichen/gravierenden Erziehungsschwierigkeiten in der Familie, die nicht durch regelmäßige Beratungen seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialraumteams selbst erbracht werden Diese Form der Hilfe können Sie bei den Sozialraumteams beantragen. Nach einem solchen Antrag wird in einem Hilfeplanverfahren mit Ihnen geklärt, ob und in welcher Form Sie eine Hilfe zur Erziehung vom Jugendamt erhalten können.
Hilfen zur Erziehung werden in folgender Forum geleistet:
- ambulanter (z.B. Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogische Familienhilfe),
- teilstationärer (z.B. Heilpädagogische Tagesgruppe) und
- stationärer (z.B. Pflegefamilie, Heim)
Auch junge Volljährige im Alter von 18 bis 21 Jahren können Hilfen erhalten. Ob und in welcher Form die Hilfe geleistet werden kann, wird auf Antrag im Einzelfall entschieden. Eine Beratung erfolgt in den Sozialraumteams.
Zu Beginn eines Hilfeplanverfahrens werden zunächst Informationen zur Situation und zu den Betroffenen eingeholt. In einem gemeinsamen Gespräch mit den Betroffenen und weiteren Fachleuten wie Lehrern, Ärzten, Bekannten etc., die mit dem Einverständnis der Betroffenen an dem Gespräch teilnehmen können, wird dann gemeinsam überlegt, welche Hilfe und Einrichtung die geeignete zur Behebung des Problems oder zur Beantwortung der Fragen ist.
Hierbei werden die Wünsche der Betroffenen berücksichtigt, wenn sie nicht mit unverhältnismäßigen Mehrkosten verbunden sind. Es wird ein Hilfeplan erstellt, der Beginn, voraussichtliches Ende, gemeinsam vereinbarte Ziele und Aufträge der Hilfe sowie die Einrichtung enthält, die die Hilfe durchführen wird.
Nach erfolgter Kontaktaufnahme mit der beauftragten Einrichtung beginnt die Durchführung der Hilfe. Die Hilfe wird im Rahmen von mindestens halbjährlichen Gesprächen (Hilfeplangespräche) begleitet. In diesen Gesprächen werden die Ziele und Aufträge überprüft und ggfls. der aktuellen Situation und Entwicklung angepasst.
Am Ende der Hilfe wird überprüft, ob die Ziele erreicht worden sind und ob ggfls. andere oder weitergehende Hilfen ratsam wären.
Bei stationären bzw. teilstationären Hilfen können die Betroffenen zu den entstehenden Kosten der Hilfe zur Erziehung herangezogen werden, soweit es ihnen zuzumuten ist. Die Höhe des Kostenbeitrags richtet sich nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Eine Prüfung erfolgt durch den Fachbereich Kinder, Jugend und Schule, sobald die Hilfe gewährt worden ist.
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Ansprechpartner
erforderliche Unterlagen
- Personalausweis
- Gegebenenfalls Nachweis über das Sorgerecht, zum Beispiel:
- Geburtsurkunde, Auskunft aus dem Sorgeregister oder Beschluss des Familiengerichts über das Sorgerecht
Formulare
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Voraussetzungen
- Sie sind Eltern oder Vormund für ein Kind (die personensorgeberechtige Person).
- Sie schaffen es nicht, das Kind so versorgen und zu erziehen, dass es gut für das Kind ist.
- Die Hilfe in Form einer intensiven sozialpädagogischen Einzelmaßnahme ist geeignet und notwendig.
- Wenn Sie als junger volljähriger Mensch den Antrag selber stellen, dann dürfen Sie höchstens 21 Jahre alt sein. Es gibt auch Ausnahmen: dann dürfen Sie höchstens 27 Jahre alt sein.
Rechtsgrundlage(n)
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Verfahrensablauf
Als Eltern oder Vormund müssen Sie einen Antrag auf Hilfen zur Erziehung stellen.
Als junger volljährige Mensch / als junger Erwachsener können Sie auch selbst einen Antrag stellen. Dieser Antrag heißt „Antrag auf Hilfen für junge Volljährige“.
- Nehmen Sie Kontakt zum zuständigen Jugendamt auf.
- Das Jugendamt erklärt Ihnen in einem persönlichen Gespräch, welche Hilfen es gibt.
- Wenn das Jugendamt denkt, dass Sie Hilfe in Form einer intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung brauchen, dann können Sie einen Antrag auf „Hilfen zur Erziehung“ stellen.
- Alle Beteiligten (Sie, Ihr Kind, die Betreuungsperson und das Jugendamt) treffen sich zu einem Hilfeplangespräch. Im Hilfeplan wird festgelegt, wie die Hilfe gestaltet werden soll und welche Ziele erreicht werden sollen.
- Das Jugendamt sucht nach einer geeigneten Fachkraft. Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, können sie mit auswählen.
- Das Jugendamt überprüft regelmäßig, ob die Hilfe immer noch passend ist.
Fristen
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Bearbeitungsdauer
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Kosten
Eine intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung in ambulanter Form ist kostenfrei. Ambulant bedeutet, wenn Ihr Kind noch bei Ihnen lebt.
Bei einer intensiven sozialpädagogischen in stationärer Form müssen Sie sich im angemessenen Umfang an den Kosten beteiligen. Stationäre bedeutet, dass der Jugendliche in einer Heimeinrichtung oder in einer eigenen Wohnung lebt. Bitte fragen Sie hierzu das zuständige Jugendamt.
Hinweise (Besonderheiten)
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Weitere Informationen
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Gültigkeitsgebiet
Nordrhein-Westfalen
Fachliche Freigabe
Fachlich freigegeben durch Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport in Bremen am 11.11.2022
Stichwörter
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