Elterliche Sorge Anordnung bei Gefährdung des Kindeswohls
Dies ist eine Leistung der Justiz.
Das Verfahren wird vom zuständigen Familiengericht von Amts wegen eingeleitet, insbesondere aufgrund von Anregungen durch das Jugendamt, das wiederum beispielsweise aufgrund von Meldungen von Nachbarn, Erziehern, Lehrern oder Verwandten tätig wird.
Beschreibung
Hinweise für Bünde
Kinder haben ein Recht darauf, geborgen und gesund aufzuwachen. Es ist Aufgabe des Jugendamtes, Kinder und Jugendliche zu schützen, das Jugendamt geht Hinweisen nach, wenn ein Kind gefährdet sein könnte.
Von einer Kindeswohlgefährdung spricht man, wenn davon auszugehen ist, dass durch gewisse Umstände die positive und gesunde Entwicklung des Kindes akut oder langfristig beeinträchtigt bzw. gefährdet ist.
Schlechte Ernährung, unangemessene Kleidung, unregelmäßiger Schulbesuch, schlechte hygienische Wohnverhältnisse, Aufsichtspflichtsverletzungen, Gewalt in der Erziehung, mangelnde Wertschätzung der Kinder, überforderte, vielleicht auch psychisch kranke Eltern, Suchtprobleme in der Familie, das allen können Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung sein.
Der Kinderschutz ist in Deutschland zuerst an das Recht der Eltern geknüpft. Nicht immer sind Eltern ausreichend in der Lage, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu erfüllen. Wenn daraus eine Gefahr für die Kinder entsteht, ist das Jugendamt mit seinem staatlichen Schutzauftrag verpflichtet, diese Gefahr durch:
- Beratung
- Mit Hilfen zur Erziehung
- mit vorübergehenden Schutzmaßnahmen (Inobhutnahme) außerhalb der Familie
Abzuwenden.
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Ansprechpartner
erforderliche Unterlagen
Das Familiengericht entscheidet in Ausübung des sogenannten Amtsermittlungsgrundsatzes, welche Unterlagen benötigt werden.
Formulare
Keine
Voraussetzungen
Gemäß §§ 1666, 1666a BGB kann das Familiengericht immer, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes gefährdet ist und die Eltern nicht gewillt oder in der Lage sind, die Gefahr abzuwenden und dieser Gefahr nicht auf andere Weise, auch nicht durch öffentliche Hilfen, begegnet werden kann, Maßnahmen bis hin zur Entziehung der Personensorge treffen. Hierbei muss es sich um eine gegenwärtige, in einem solchen Maße vorhandene Gefahr handeln, dass sich voraussagen lässt, dass bei unveränderter Weiterentwicklung der Verhältnisse bei dem Kind mit ziemlicher Sicherheit eine erhebliche Schädigung eintritt. Wegen des elterlichen Erziehungsvorrangs muss das Kindeswohl nachhaltig und schwerwiegend gefährdet sein. Das Verfahren wird vom zuständigen Familiengericht von Amtswegen eingeleitet, insbesondere aufgrund von Anregungen durch das Jugendamt, das wiederum beispielsweise aufgrund von Meldungen von Nachbarn, Erziehern, Lehrern oder Verwandten tätig wird.
Rechtsgrundlage(n)
Hinweise für Bünde
Verfahrensablauf
Hinweise für Bünde
Das Jugendamt kann nicht alles sehen, deshalb sind wir auf das wachsame Auge unserer Partner im sozialen Frühwarnsystem angewiesen. Dazu gehört auch, dass aufmerksame Bürgerinnen und Bürger Zivilcourage zeigen und eine aus ihrer Sicht mögliche Kindeswohlgefährdung melden.
Mit dieser Meldung gehen wir streng vertraulich um. Die Meldung kann anonym erfolgen. Die von der Meldung betroffenen Eltern haben nicht das Recht, zu erfahren, von wem die Meldung kommt. Die meldende Person hat umgekehrt auch nicht das Recht auf eine Rückmeldung.
Die Meldung einer Kindeswohlgefährdung kann telefonisch, schriftlich oder persönlich erfolgen.
Fristen
Keine
Bearbeitungsdauer
Mindestens 3 Monate wegen des vorgegebenen Verfahrensablaufs, in komplexeren Verfahren ggf. länger
Kosten
- Gerichtsgebühren
- gegebenenfalls: Anwaltsgebühren, Kosten eines Verfahrensbeistands, Kosten eines Sachverständigen
- Über die Kostentragung entscheidet das Familiengericht nach billigem Ermessen.
- Bei Bedürftigkeit kann Verfahrenskostenhilfe beantragt werden.
Hinweise (Besonderheiten)
Hinweise für Bünde
Weitere Informationen
Informationen zum Thema Gefährdung des Kindeswohls auf der Internetseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Gültigkeitsgebiet
Nordrhein-Westfalen
Fachliche Freigabe
Fachlich freigegeben durch Senatorin für Justiz und Verfassung der Freien Hansestadt Bremen am 15.09.2020
Stichwörter
Hinweise für Bünde