Anerkennung von im EU-Ausland erworbenen Berufsqualifikationsnachweisen als Befähigung für ein Lehramt in Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Die Tätigkeit als Lehrerin oder Lehrer an öffentlichen Schulen ist in Nordrhein-Westfalen reglementiert. Das bedeutet: Damit Sie in Nordrhein-Westfalen als Lehrerin oder Lehrer ohne Einschränkungen arbeiten können, müssen Sie eine spezifische Qualifikation als Lehrerin oder Lehrer nachweisen. Wenn Sie diese Qualifikation im Ausland erworben haben, können Sie die Anerkennung Ihrer Berufsqualifikation beantragen.
Im Anerkennungsverfahren vergleicht die zuständige Stelle Ihre Berufsqualifikation aus dem Ausland mit der deutschen Berufsqualifikation. Für die Anerkennung muss Ihre Berufsqualifikation gleichwertig sein
Den Antrag für das Verfahren können Sie auch aus dem Ausland stellen.
Ansprechpartner
Für Gangelt wurden leider keine Ansprechpartner gefunden. Bitte schauen Sie in der obigen Leistungsbeschreibung nach Hinweisen wie Sie den zuständigen Ansprechpartner finden können.
erforderliche Unterlagen
- Antragsformular der zuständigen Stelle
- Identitätsnachweis (Reisepass oder Personalausweis)
- Eheurkunde (wenn sich Ihr Name durch Heirat geändert hat)
- Lebenslauf
- Nachweis über Ihren allgemeinen Schulabschluss
- Nachweise Ihrer Berufsqualifikation (z. B. Zeugnisse, Zertifikate, Berufsurkunde)
- Nachweise über Inhalt und Dauer Ihrer Ausbildung:
- Dokumentation des Studiums (siehe Vorlage der zuständigen Stelle) und
- Anlage zur Dokumentation des Studiums (siehe Vorlage der zuständigen Stelle) und
- Diploma Supplement, Transcript of Records oder Studien- und Prüfungsordnung
- Nachweise Ihrer sonstigen Qualifikationen (z. B. berufliche Weiterbildungen, Seminare)
- Nachweise Ihrer Berufserfahrung als Lehrerin oder Lehrer
- Auskunft über einen bereits gestellten Antrag auf Anerkennung. Geben Sie dann an, bei welcher Stelle Sie den Antrag gestellt haben.
Alle vorzulegenden Unterlagen sind als einfache Kopie vorzulegen oder elektronisch zu übermitteln. Wir empfehlen Ihnen: Senden Sie keine Originale per Post.
Sie müssen Ihre Dokumente in deutscher Sprache vorlegen. Die Übersetzungen müssen öffentlich bestellte oder ermächtigte Übersetzerinnen und Übersetzer machen.
Für eine Einstellung im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme oder für eine spätere Einstellung in den Schuldienst sind meistens weitere Dokumente wichtig. Diese Dokumente müssen Sie erst später abgeben. Hierzu zählen zum Beispiel:
- Deutschkenntnisse: Sprachzertifikat
- Nachweis Ihrer persönlichen Eignung:
Führungszeugnis aus Deutschland oder Ihrem Herkunftsland (z. B. Strafregisterauszug, Certificate of Good Standing) - Nachweis Ihrer gesundheitlichen Eignung (ärztliches Attest, Masernschutzimpfung)
- ggf. kirchliche Unterrichtserlaubnis, sofern Sie eine Religionslehre unterrichten
Formulare
- Antragsformulare, Kontaktdaten von Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern sowie weitere Informationen erhalten Sie auf folgender Internetseite:
Voraussetzungen
- Sie haben eine Berufsqualifikation als Lehrerin oder Lehrer aus dem Ausland.
- Sie wollen in Nordrhein-Westfalen als Lehrerin oder Lehrer arbeiten.
Rechtsgrundlage(n)
- § 14 Lehrerausbildungsgesetz - LABG
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?sg=1&menu=1&bes_id=12764&aufgehoben=N&anw_nr=2 - AnerkennungsVO Berufsqualifikation Lehramt NRW
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000429
Verfahrensablauf
Sie stellen einen Antrag bei der zuständigen Stelle. Der Antrag heißt: Anerkennung einer Befähigung im reglementierten Beruf der Lehrerin oder des Lehrers.
Die zuständige Stelle ist die Bezirksregierung Arnsberg. Sie können den Antrag per Post oder elektronisch senden.
Die zuständige Stelle bekommt den Antrag. Sie bestätigt Ihnen nach höchstens einem Monat, dass der Antrag angekommen ist. Wenn die zuständige Stelle alle Dokumente von Ihnen erhalten hat, bearbeitet sie Ihren Antrag.
Die zuständige Stelle prüft dann: Ist Ihre Berufsqualifikation als Lehrerin oder Lehrer gleichwertig mit der Berufsqualifikation in Nordrhein-Westfalen? Dabei vergleicht die zuständige Stelle die Qualifikationen mit Hilfe bestimmter Kriterien. Wichtigstes Kriterium ist der Inhalt der Ausbildung. Die zuständige Stelle berücksichtigt bei der Gleichwertigkeitsprüfung auch Ihre Berufserfahrung, Ihre weiteren Befähigungsnachweise und Qualifikationen.
Wenn die Gleichwertigkeitsprüfung abgeschlossen ist, erhalten Sie einen Bescheid.
Manchmal kann die Berufsqualifikation in dem Bescheid direkt anerkannt werden. Manchmal gibt es aber auch wesentliche Unterschiede zwischen den Berufsqualifikationen. Die Unterschiede sind in Ihrem Bescheid aufgelistet. Wenn es wesentliche Unterschiede gibt, können Sie meistens eine Ausgleichsmaßnahme machen.
Es gibt verschiedene Ausgleichsmaßnahmen:
- Anpassungslehrgang: Sie arbeiten als Lehrerin oder Lehrer und absolvieren regelmäßig Unterrichtsproben. Manchmal erhalten Sie eine methodisch-didaktische Ausbildung nach nordrhein-westfälischem Standards. Vielleicht machen Sie auch eine Zusatzausbildung. Das bedeutet, Sie nehmen z. B. an Lehrveranstaltungen an der Universität oder Hochschule teil.
- Eignungsprüfung: Sie absolvieren 2 Unterrichtsproben und eine mündliche Prüfung. Eine Unterrichtsprobe bedeutet: Sie führen eine Unterrichtsstunde mit Schülerinnen und Schülern durch. Prüferinnen und Prüfer beobachten und beurteilen Ihren Unterricht.
Meistens können Sie zwischen einem Anpassungslehrgang oder einer Eignungsprüfung wählen. In bestimmten Fällen entscheidet das die zuständige Stelle. Das hängt von Ihrer Berufsqualifikation ab. Ihre zuständige Stelle informiert Sie.
Wenn Sie die Ausgleichsmaßnahme erfolgreich absolvieren, erhalten Sie die Anerkennung.
Die Anerkennung gilt immer für das beantragte Lehramt. Das bedeutet: Sie können Ihre Fächer an einer bestimmten Schule unterrichten. Sie haben beruflich die gleichen Rechte wie eine Person mit der deutschen Berufsqualifikation.
Nach der Anerkennung können Sie sich für den Schuldienst in Nordrhein-Westfalen bewerben. Das ist ein gesondertes Verfahren mit weiteren Voraussetzungen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Internetseite
https://www.lehrer-werden.nrw/stellenfinder
Es gibt in Nordrhein-Westfalen verschiedene Möglichkeiten, ohne Anerkennung als Lehrerin oder Lehrer zu arbeiten, z. B. als Vertretungslehrkraft, über einen Seiteneinstieg oder an einer Privatschule. Die zuständige Stelle informiert Sie über die Details.
Fristen
Bearbeitungsdauer
Kosten
Hinweise (Besonderheiten)
Weitere Möglichkeiten für Lehrtätigkeiten ohne Anerkennung:
- Seiteneinstieg
- Arbeiten als Vertretungslehrerin oder Vertretungslehrer: Prüfen Sie die Stellenangebote
- Arbeiten an einer Privatschule
- Arbeiten an internationalen Schulen
- Arbeiten in Vorbereitungsklassen und Förderklassen z. B. Deutsch als Fremdsprache, DaF oder Deutsch als Zweitsprache, DaZ
- Arbeiten außerhalb einer Schule z. B. in der Erwachsenenbildung
Weitere Informationen
Gültigkeitsgebiet
Nordrhein-Westfalen
Fachliche Freigabe
Fachlich freigegeben durch Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen am 18.11.2021