Mobilitätscluster Nordhessen

In Nordhessen umfasst das Cluster nicht nur die Logistik im engeren Sinn, sondern auch die Mobilitätswirtschaft insgesamt. Dies ist in der Region besonders stark vertreten: Kassel ist ein Traditionsstandort im Eisenbahnbau; zudem finden sich zahlreiche Unternehmen aus der Automobilbranche bzw. deren Zulieferern am Standort Nordhessen. Die Stärke des Standorts wird von verschiedenen Untersuchungen bestätigt – so liegt der Indexwert, den die Region im „Prognos Zukunftsatlas 2006“ im Bereich Logistik erreichte, auf einem Niveau, das sonst nur in Ballungsräumen wie Frankfurt oder München berechnet wurde.

Typisch für Nordhessen ist allerdings in der Logistik, dass sich dort in den vergangenen Jahren zahlreiche Distributions- und Umschlagzentren angesiedelt haben. Diese bedienen von Nordhessen aus den gesamtdeutschen Raum oder verteilen Waren in ganz Europa. Nordhessen nutzt hier seinen Lagevorteil aus: Durch die Zentralität des Standortes und die gute Verkehrsanbindung in alle Richtungen können Waren spät am Abend verschickt oder umgeschlagen werden und erreichen ihre Empfänger zuverlässig am nächsten Tag – so spät wie in Nordhessen können in keiner anderen Region Deutschlands Waren verschickt oder umgeschlagen werden. Genau aus diesem Grund ist die Region zwischen Kassel und Fulda mit Bad Hersfeld im Zentrum auch der Standort, an dem sich die zentralen Umschlaganlagen, die „hubs“, aller deutschen Stückgutkooperationen befinden. In diesen Kooperationen haben sich mittelständische Speditionen zusammen gefunden, die gemeinsam Landverkehrsnetze betreiben: Die Speditionen fahren alle zu versendenden Güter abends in ihre Hubs, wo sie auf die Zielrelationen verteilt werden – wenn das Fahrzeug sich auf den Rückweg macht, hat es die Ware aller Kooperationspartner für sein Heimatgebiet geladen. Wenn das Fahrzeug in den frühen Morgenstunden an seinem Heimatstandort eintrifft, folgt anschließend die Feinverteilung der Waren. Mit solchen Konzepten lassen sich auch für kleine und mittlere Speditionen flächendeckende Landverkehrsnetze anbieten und es werden gleichzeitig vorhandene Kapazitäten optimal genutzt und Leerfahrten vermieden.

Bei Ansiedlungen profitiert Nordhessen von der guten Flächenverfügbarkeit, vergleichsweise niedrigen Flächenpreisen sowie von der guten Verfügbarkeit an qualifiziertem Personal. Dafür sorgen u.a. entsprechende Angebote an der Universität Kassel, der Hochschule Fulda sowie der Berufsakademie Bad Hersfeld, die spezialisierte Angebote im Bereich Logistik vorhalten.

Die Betreuung des Mobilitätsclusters Nordhessen erfolgt durch das Regionalmanagement Nordhessen und dem Verein MoWin.net. Neben regelmäßigen Clustertreffen wird z.B. in zweijährigem Turnus ein „Logistiktag“ bzw. eine „Logistiknacht“ organisiert, die mittlerweile ihren festen Platz in den Kalender der Logistikexperten haben.

Wenn Sie weitere Informationen zum Mobilitätsstandort Nordhessen wünschen, wenden Sie sich bitte an das Regionalmanagement Nordhessen oder die HA HessenAgentur GmbH.

Gezeichnete Karte mit gelbem Hintergrund und roten und blauen Markierungen: Übersichtskarte „Logistikunternehmen in Hessen“ (Ausschnitt Nordhessen) Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL)
Übersichtskarte „Logistikunternehmen in Hessen“ (Ausschnitt Nordhessen)