Güterkraftverkehr
Der Straßengüterverkehr hat nach wie vor den höchsten Anteil an der insgesamt erbrachten Transportleistung – so werden rd. 70% der Güterverkehrsleistung auf den Straßen erbracht. Der Verkehrsträger „Straße“ liegt somit weit vor den anderen Verkehrsträgern wie bspw. der Schiene, auf die etwa 20% der Verkehrsleistung entfallen. Auch wenn die Schiene in den letzten Jahren hohe Zuwachsraten verzeichnen konnte, hat die Bedeutung der Straße kaum abgenommen. Hauptursache dafür ist die hohe Flexibilität, mit der LKW schnell und preiswert eingesetzt werden können.
Dafür, dass Waren und Güter ihre Zielorte „just-in-time“ erreichen, sorgen in Hessen rd. 3560 Unternehmen des gewerblichen Güterkraftverkehrs – davon sind allein 1000 im Fachverband Güterkraftverkehr und Logistik e.V. organisiert, weitere rd. 300 im Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. Alle Unternehmen zusammen beschäftigen nach Auskunft des Bundesamts für Güterverkehr knapp 52.000 Personen in Hessen, wobei rd. 80% der Beschäftigten als Fahrer arbeiten. Niedrig ist indes die Zahl der Auszubildenden in der Branche – sie liegt in Hessen unter 1% der Beschäftigten. Ursache ist eine im Vergleich zum Angebot niedrige Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in der Logistik. Die hessischen Unternehmer bemühen sich daher nach Kräften, junge Leute für das interessante Berufsfeld „Logistik“ zu interessieren. So haben sich die Unternehmer erfolgreich für Ausbildungsverbünde engagiert und dafür gesorgt, dass mittlerweile an drei Standorten in Hessen die Möglichkeit besteht, Kraftfahrer an einer Berufsschule auszubilden. Auch von den Verbänden werden ausbildungswillige Unternehmen unterstützt, zumal mittlerweile Berufskraftfahrer besonders gesucht sind. Wie in vielen anderen Berufen, so steigen auch hier die Anforderungen, machen aber den Berufsalltag zugleich abwechslungsreicher: So sind mittlerweile nicht mehr in den kaufmännischen Ausbildungsberufen zum/r Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistungen umfassende PC-Kenntnisse erforderlich, sondern auch bei den Fahrern. Schließlich setzen mehr und mehr Unternehmen zur Disposition und zum Flottenmanagement auf IT-Lösungen, die auch aus den Fahrzeugen heraus bedient werden müssen. Dazu kommt, dass der Anteil an Auslandseinsätzen durch die fortschreitende Internationalisierung der Produktionsverflechtungen auch Fremdsprachenkenntnisse erforderlich macht.