Demografischer Wandel
Der demografische Wandel führt in weiten Teilen Hessens zu einem Rückgang der Bevölkerung und einer deutlich älter werdenden Gesellschaft. Während besonders hohe Bevölkerungsrückgänge in den ländlichen Gebieten insbesondere Nord- und Mittelhessens zu erwarten sind, wird in den städtischen Gebieten in Südhessen die Bevölkerung sogar noch weiter zunehmen und der Alterungsprozess der Gesellschaft verläuft dort moderater.
Gleichzeitig steigt die Zahl der Haushalte in Hessen in den kommenden Jahren – abgesehen von den ländlich geprägten Regionen Nord- und Mittelhessens - trotz rückläufiger Bevölkerung weiter an. Der Wohnungsbedarf, aber auch Wohngestaltung und Wohnumfeld werden durch die demografischen Veränderungen stark beeinflusst. In Verbindung mit den zunehmend individualisierten Lebensmustern in unserer Gesellschaft führt dies zu sehr differenzierten Wohnbedürfnissen, die flexible, anpassungsfähige Strukturen erfordern.
Bereits jetzt ist erkennbar, dass der Wohnungsbausektor zukünftig weniger durch Neubau, sondern in viel stärkerem Maße durch Umbau, Modernisierung und Anpassungen an veränderte Bedürfnisse (u.a. auch im Zusammenhang mit der älter werdenden Gesellschaft) geprägt sein wird.
Berücksichtigt werden müssen außerdem teils demografisch teils durch den Strukturwandel bedingte Gebäudeleerstände, deren Wiedernutzung unter Städtebau- und Dorfentwicklungsgesichtspunkten sehr wichtig ist, aber auch eine besondere Herausforderung darstellt. Die sich daraus ergebenden Gestaltungschancen etwa zur Sicherung von denkmalgeschützten Bauten, zur Erhaltung eines historisch gewachsenen Ortsbildes, zur Energieeinsparung, aber auch zur Gewährleistung des sparsamen Umgangs mit den Flächenressourcen müssen genutzt werden.
Die Bereiche Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sind in vielfältiger Form von dem demografischen Wandel betroffen.
Demografie in Hessen
Hessen hat sie den Herausforderungen schon früh gestellt: Als erstes Landesparlament hat der hessische Landtag im Jahr 2003 eine Enquete-Kommission zum demografischen Wandel eingerichtet.